Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin
Nach einigem hin und her war es entschieden: wir würden nach Berlin fahren. Wir, waren in diesem Fall Anja und Catrin Gorzellik, Tim Gerber, Philipp Klausen und Paul Greiner. Gefahren und betreut wurden wir dabei von unserem Trainer Matthias Staniek in Begleitung seiner Freundin Mile. Um auch außerhalb des Wettkampfes etwas von Berlin zu haben, beschlossen wir schon am Samstag in der Frühe loszufahren. Der flüssige Verkehr brachte uns schnell nach Berlin, sodass wir bereits Samstagmittag die Kletterhalle besichtigen, und kurz darauf unsere Zimmer beziehen konnten. Dank guter Planung seitens unseres Trainers Mathias Staniek, befand sich unser Jugendhaus in direkter Nähe sowohl zur Kletterhalle, als auch zum Hauptbahnhof. Das Gästehaus hatten wir fast für uns allein, obwohl dieses alles bot was sich die Wettkämpfer wünschen konnten.
Durch einen glücklichen Zufall, fand der Wettkampf genau am Wochenende der 25-Jahr Feier zum Fall der Berliner Mauer statt, sodass in der Stadt viel los war. Als Gruppe besichtigten wir zunächst gemeinsam das Brandenburger Tor und den Bundestag (natürlich mit Fotoshooting). Nachdem wir die Hauptsehenswürdigkeiten der Innenstadt besichtigt hatten, teilte sich die Gruppe auf. So fuhren die Wettkämpfer mit der U-Bahn Richtung Kurfürstendamm, während die Trainer andere Teile Berlins besichtigten. Für Menschen mit viel Geld ist er Ku-Damm ein Paradies: ein Laden reiht sich an den nächsten, und tausende Menschen wuseln durch die Straßen, dass es kaum noch ein Durchkommen gibt. Zu diesen Menschen zählten auch wir. Nachdem wir den Anstrengenden Nachmittag mit vollen Einkaufstüten beendeten, ging es zurück Richtung Brandenburger Tor da es schon wieder dunkel war. Matti und Mile waren schnell gefunden und wir konnten zurück zu unserem Jugendgästehaus. Nach kurzer Pause war der Hunger groß, sodass schnell ein Italiener gesucht und gefunden wurde und wir uns zur Kräftigung für den nächsten Tag den Bauch mit Nudeln vollschlugen.
Am Sonntag wachten wir nach einer geruhsamen Nacht mit gestärkten Kräften und einem heißen Kaffee auf. Die Qualifikationen waren in zwei Zeitblocks aufgeteilt: Jugend B (die jüngeren) starteten schon um 10:00, Jugend A (die älteren) erst um 13:00. Catrin war unsere einzige Starterin in Jugend B, alle anderen waren schon Jugend A. Bei einem Leadwettkampf (Lead=Vorstieg klettern) gibt es zwei Qualifikationsrouten. Die Wettkämpfer können sich beim Klettern zuschauen. Die 10 Kletterer die in den beiden Routen am weitesten kommen qualifizieren sich für das Finale. Dieses findet im Onsight-Modus statt, was bedeutet, dass die Kletterer die Route nur 6 Minuten sehen dürfen bevor sie klettern und sie sich gegenseitig nicht zuschauen dürfen.
Natürlich begleiteten wir Catrin zu ihren Qualifikationen um sie anzufeuern und ihr beim Klettern zuschauen zu können. Catrin kletterte beeindruckend gut, und konnte sich vor allem mit ihrer starken Leistung in der Qualifikationsroute Zwei ihren verdienten Finalplatz sichern. Jetzt waren die älteren dran: für keinen der Reutlinger Starter lief es besonders gute, sodass es trotz guter Leistung leider nicht mehr für das Finale reichte. Besonders Paul verpasste (wegen zu großer Aufregung) mit dem 12. Platz nur sehr knapp das Finale.
Doch das störte nur wenig, immerhin war Catrin im Finale! Nach der Isolationszeit, kamen die Wettkämpfer zur Routenbesichtigung in die Halle. Dabei versuchen sie, sich die Züge der Route so genau wie möglich einzuprägen und sich zu überlegen, wie die Züge überhaupt gehen sollen. Nach sechs Minuten werden die Finalisten zurück in ihre Isolation geschickt. Von nun an klettern die Finalisten nacheinander, vom Zehnten bis zum Ersten Platz. Catrin durfte als Dritte starten, und kletterte gut. Somit reichte es für sie noch für einen guten 8 Platz, mit dem auch sie zufrieden war.
Alles in allem war das Wochenende wirklich gelungen: eine Berlin Besichtigung mit viel Mauer-Spektakel sowie gute Ergebnisse beim Wettkampf. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Trainer Matti, sowie an die Sektion Reutlingen des DAV! Ohne diese Unterstützung wären solche Unternehmungen der Leistungsgruppe nicht möglich.
Paul Greiner